Freitag, 11. Januar 2019

Raupenkran - RK 3 "Mitschurin" in 1:87



Auch wenn ich sonst auf auf Eigenkonstruktion und Papier schwöre,
hier mal etwas anderes.
Die Firma Auhagen hat sehr schöne Bausätze von Fahrzeugen im Angebot.
Sehr filigran, gut detailliert und sehr fein gearbeitet (scharfe
Kanten, dünne Materialstärke).
Deshalb habe ich mich mal an Kunststoffmodell im Maßstab 1:87 gewagt.

Als erstes der RK 3. Das Vorbild fand ich in Wernigerode,
für die Bekohlung der Dampfloks zuständig.

Im BW in Wernigerode stehen zwei RK 3 zur Bekohlung der Loks. Einer
mit niedrigem und einer mit hohem Führerhaus. Da der große exotischer
aussieht, wollte ich diesen bauen. Und Auhagen bietet im Bausatz beide
Möglichkeiten an.

Leider habe ich mir ein paar Bilder der Kräne im Netz angesehen.
Und da begannen die Probleme. Der hohe Kran in Wernigerode hat einige
Besonderheiten. So weicht zum Beispiel der Arm ab (die Löcher an anderen
Stellen), die Seilführung ist anders (Rollen anders befestigt).
Nix mit aus der Schachtel bauen.
Also musste mehr gebastelt werden, als vorgesehen, und wenn man schon
dabei ist ...
So wurde zum Beispiel zusätzlich das Fachwerk an der unteren Seite des
Kranarms eingebaut, Scheiben bündig eingesetzt, Scheinwerfer und
Elektroanschluss ergänzt, Griffstange neben der Tür, Beschriftung,
und und und.

Zuerst der Kranarm vor der Behandlung inkl. vorbereiteter Auffüllung ...



und nach der Behandlung einschließlich Fachwerk an der Unterseite
aus Papierstreifen.



Alle Extras (hauptsächlich aus Papier) hergestellt bzw. montiert und
bereit zur Lackierung.



Lackiert habe ich mit Revell Aqua Color, weil ich das passende blau von
Vallejo auf die schnelle nicht bekommen konnte.
Da es das erste mal mit dieser Farbe war, habe ich mich erstmal bezüglich
Verdünnung und Druck für die Airbrush belesen.
Die Farbe soll danach 1:2 bis 1:4 (Farbe zu Wasser) verdünnt werden.
Kam mir viel vor und der erste Versuch auf dem Plaste des Bausatzes brachte
auch nicht den gewünschten Erfolg. Lauter kleine Tropfen. Deshalb habe ich
mit einem grünblau von Vallejo model air (damit hat es bisher immer gut
geklappt, auch auf Plaste) grundiert. Danach haftete und deckte die
Revellfarbe hervorragend.



Für die Fenster habe ich jeweils ein Foto vom Modell gemacht (Tele und
rechtwinklig, um Verzerrungen möglichst zu vermeiden), das Foto im CAD
eingefügt, das Modellfenster mit dem Messerschieber ausgemessen, das Foto
auf die richtige Größe scaliert, das Fenster nachgezeichnet und die
Dichtung als Schraffur ausgebildet.
Nach einem Probedruck auf Papier, welcher hervorragend in die Öffnungen
passte, mit dem Laserdrucker auf Folie gedruckt.
Jetzt nur noch ausgeschnitten und mit Klarlack eingeklebt.



Die "Decals" (weiße Hinweisschilder) entstanden aus Zigarettenpapier
(zum selber drehen). Da habe ich mir mal eine Packung gekauft, weil das
Papier so herrlich dünn ist.
Einmal mit dem Laserdrucker auf normalem Papier gedruckt, dann das
"Plättchen" über den Druck geklebt (das Zigarettenpapier hat ja eine
Klebeleiste, welche man anfeuchten muss) und noch einmal gedruckt. Nach
dem Ausschneiden durch flüssigen Sekundenleber gezogen und aufgeklebt.
Das Problem gegenüber echten Decals sieht man am Turm an der Seite.
Das Schild ist nicht in der Mitte. Wenn man einmal angesetzt hat,
zieht der Sekundenkleber sofort an und eine Korrektur ist nicht mehr möglich.

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